Liebe werdende Mamas und Papas,

bestimmt steckt ihr schon mitten in den Vorbereitungen für euren Nachwuchs. Vielleicht seid ihr gerade dabei das Kinderzimmer einzurichten, diskutiert noch das Modell des Kinderwagens oder überlegt euch, ob ihr das Baby mit Stoff- oder Plastikwindeln wickelt?

Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern. Eine Zeit voller Glück, Vorfreude und Spannung, wie mein Leben wohl ein halbes Jahr später aussehen würde. Langeweile kam in dieser Zeit nie auf. Mein Partner und ich genossen ausgiebig unsere verbliebene Zeit zu zweit, denn von allen Seiten wurde an uns herangetragen, dass ein Kind alles verändern würde. Wie genau das aussehen könnte, lag damals noch außerhalb unserer Vorstellungskraft …

Vielleicht hört ihr gerade auch von Freunden und Verwandten, dass das Leben mit Kindern zwar unheimlich viel Glück bedeutet, aber auch mit einigen Belastungen einhergeht, sowohl für euch selbst, als auch für eure Partnerschaft.

Das könnt und wollt ihr euch jetzt natürlich gar nicht so konkret vorstellen und das kann ich gut nachvollziehen. Mich selbst (wie auch viele anderen Eltern, die ich kenne) hat das während der Schwangerschaft auch gar nicht wirklich interessiert: „Bei uns wird das mit Sicherheit gaaaanz anders.“

„Unverwundbarkeitsillusion“ nennt die Psychologin Dr. Barbara Reichle das. Sie hat beobachtet, dass viele Paare im Vorfeld der Elternschaft die Dinge wie durch eine rosarote Brille betrachten und ein Bild der Zukunft entwerfen, in dem ein Kind ihr Leben bereichert, sich aber sonst kaum etwas verändert. Und so bereiten wir uns auf unser neues Familienmitglied vor und konzentrieren uns darauf, wie wir es ihm besonders schön machen können. 

Weniger im Fokus haben wir dagegen, wie sich unser Alltag verändern wird, wie wir mit den zusätzlichen Anstrengungen umgehen werden, auf was wir vielleicht erstmal verzichten müssen oder welche Wirkung die Veränderungen auf unsere Partnerschaft haben.

Dabei sind Gedanken und Gespräche dazu genauso wichtig, wie alle Vorbereitungen, die ihr für euer Kind trefft. Denn nur, wenn ihr für euch selbst und euer Partnerschaft sorgt, habt ihr die Kraft, um euren Kindern ein stabiles Umfeld bieten zu können.

Ich möchte euch in den nächsten Wochen gerne ein paar Impulse geben für die Vorbereitungen, die euch selbst und eure Partnerschaft betreffen. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr diese genau so genießen könnt, wie die Vorfreude auf euren Nachwuchs.

Herzlich,

WOCHENAUFGABE

Jede Woche bekommt ihr von mir eine kleine Wochenaufgabe, die ihr jeweils für euch alleine und anschließend im Gespräch miteinander bearbeiten könnt. Wenn ihr wollt, besorgt euch ein kleines Büchlein, in dem ihr eure Gedanken zu den einzelnen Themen sammelt und auf das ihr als kleine Familie immer wieder zurückgreifen könnt. 

Wochenaufgabe 1: Erschließt eure Liebesgeschichte 

Nehmt euch in dieser Woche Zeit, um euch an die Phase zu erinnern, in der ihr euch kennen gelernt habt. Besorgt euch dazu eine kleine Kiste, die ihr bei euch zuhause aufstellt. In der kommenden Woche sammelt zunächst jeder von euch auf kleinen Zetteln seine jeweiligen Erinnerungen und wirft sie in die Box. Vielleicht habt ihr auch Fotos oder alte Liebesbriefe, die ihr darin sammeln wollt. Reserviert euch für das Ende der Woche gemeinsame Zeit, in der ihr es euch schön macht und euch gegenseitig eure Notizen vorlest. Vielleicht inspirieren euch folgende Fragen …

  • Wo habt ihr euch kennen gelernt und welche Details sind Dir davon noch besonders in Erinnerung?

  • Welche besonderen Momente eures Kennenlernens kommen euch in den Sinn?

  • Wisst ihr noch, was ihr am anderen besonders schön und anziehend fandet, als ihr euch verliebt habt?

  • Könnt ihr euch noch an euer gemeinsames “erstes Mal” erinnern?

  • Worüber konntet ihr schon immer beide gemeinsam besonders gut lachen? 

  • Welche Orte habt ihr gerne zusammen besucht?

  • An welche Komplimente erinnerst du dich besonders gerne?

  • Gibt es Lieder, die ihr besonders gerne zusammen gehört habt?

  • Was war euer schönstes Reiseerlebnis?

Bewahrt diese “Schatzkiste” gut auf, denn in schwierigeren Zeiten könnt ihr sie immer mal wieder hervorkramen.

FRAGEN?

Falls Ihr Fragen oder Feedback habt, schreibt mir gerne an steffi@paarzeit.jetzt.