Liebe werdende Mamas und Papas,

allem voraus, das Leben mit Kindern bedeutet unheimlich viel Glück und wird euch auf unterschiedlichste Weise enorm bereichern. Gleichzeitig stellen die Veränderungen, die Kinder mit sich bringen, eine Herausforderung für fast jede Partnerschaft dar. Es ist wissenschaftlich in zahlreichen Studien erforscht, dass die Geburt des ersten Kindes für viele Eltern mit einer Beeinträchtigung ihrer Beziehung einhergeht.

Warum schreibe ich euch das? 

Nicht um euch die Vorfreude zu nehmen, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass dieses Wissen euch als Eltern stärkt.

Ich denke, dass wir uns mit einem umfassenderen, realistischeren Blick auf das, was uns als Eltern erwartet, vieles leichter machen können. Denn …

  • dann eifern wir nicht einem von den Medien vorgegebenen Idealbild von Familie hinterher. Wir können uns darauf vorbereiten, dass die Veränderungen, die ein Kind mit sich bringt, einen starken Einfluss auf uns und unsere Partnerschaft haben können. Und beugen damit eigenen überzogenen Erwartungen und Enttäuschungen vor.
  • dann müssen wir es nicht als Scheitern empfinden, wenn es bei uns erstmal nicht so rund läuft, wenn wir nicht alles so perfekt hinbekommen, wie wir es uns vorstellen oder wie wir meinen, es bei anderen Familien zu sehen.
  • dann müssen wir diesen Zustand auch nicht negieren, sondern können ihn annehmen, genauer hinschauen und erkennen, was wir brauchen, damit es uns wieder gut geht.
  • dann trauen wir uns auch eher, Dinge in unserer Partnerschaft anzusprechen, die uns stören und dadurch unsere Situation positiv zu verändern.
  • dann können wir uns auch Hilfe holen, wenn wir alleine nicht weiterkommen ohne uns dafür zu schämen, dass wir der gesellschaftlichen Erwartung “unser Kind macht uns dauerglücklich” nicht immer entsprechen.

Gerade die Zeiten, in denen nicht alles perfekt läuft, sind die, in denen ihr euch selbst und als Paar weiterentwickeln könnt. Ihr könnt lernen, eure individuellen Bedürfnisse besser zu erkennen und auszudrücken, für euch selbst zu sorgen, um Hilfe zu bitten, achtsam mit euch umzugehen, euch gegenseitig zu unterstützen … und auf diese Weise die besten Voraussetzungen für euer Familienglück schaffen.

Und Familienglück, das wünsch’ ich euch jetzt schon :-). 

Herzlich,

WOCHENAUFGABE

Jede Woche bekommt ihr von mir eine kleine Wochenaufgabe, die ihr jeweils für euch alleine und anschließend im Gespräch miteinander bearbeiten könnt. Wenn ihr wollt, besorgt euch ein kleines Büchlein, in dem ihr eure Gedanken zu den einzelnen Themen sammelt und auf das ihr als kleine Familie immer wieder zurückgreifen könnt.

Wochenaufgabe 2:

In dieser Woche möchte ich euch dazu anregen, darüber zu sprechen, wie ihr euch beide das Wochenbett vorstellt. Vielleicht habt ihr dazu schon einiges von eurer Hebamme oder Freunden gehört oder Bücher gelesen und eine Idee dazu. Zunächst formuliert jeder für sich auf einem Zettel seine Vorstellungen. Mögliche Punkte, über die ihr euch Gedanken machen könntet, sind:

  • Wie stellst Du Dir die ersten Tage mit dem Baby vor?
  • Willst Du die erste Zeit nur mit dem Baby alleine genießen, um es in Ruhe kennen zu lernen?
  • Oder möchtest Du euren Nachwuchs am liebsten gleich allen Familienmitgliedern vorstellen?
  • Ab wann willst Du das erste Mal Besuch zu Hause haben?
  • Wie lange darf der Besuch bleiben?
  • Darf der Besuch das Baby in den Arm nehmen oder ist euch das vielleicht eher unangenehm?
  • Wie willst Du Dich in den ersten Wochen unterstützen lassen? (Eltern? Haushaltshilfe? Freunde? Essenslieferservice für’s Wochenbett?)
  • Kannst Du Dir vorstellen, mit Freunden einen Wochenplan für’s Einkaufen aufzustellen?
  • Welche Hilfe willst Du auf gar keinen Fall annehmen?

Versuche, Deine Vorstellungen so konkret wie möglich zu formulieren und Dich von Erwartungen anderer frei zu machen. Jetzt zählt nur das, was sich für DICH richtig anfühlt und was DU glaubst, in dieser Zeit zu brauchen.

Unterhaltet euch im Anschluss darüber. Vielleicht gibt es ja ein paar Dinge zu diskutieren, weil ihr nicht in allen Punkten ähnlich empfindet. 

Die Klarheit, die ihr durch dieses Gespräch erhaltet, wird euch dabei helfen, einheitlich an Freunde, Bekannte und Verwandte zu kommunizieren, was ihr euch im Wochenbett wünscht und was nicht. 

FRAGEN?

Falls Ihr Fragen oder Feedback habt, schreibt mir gerne an steffi@paarzeit.jetzt.