Liebe werdende Mamas und Papas,
na, habt ein paar Dinge gefunden, auf die ihr als Eltern auf gar keinen Fall verzichten wollt? Musstet ihr bei einigen Dingen vielleicht besonders viel diskutieren?
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, die Diskussionen hören so schnell nicht auf. Und längst geht es nicht nur um Zeit und wie ihr einander unterstützen könnt, sondern auch darum, wie ihr Werte oder eure jeweiligen Erziehungsvorstellungen vereinbaren könnt.
Besonders seit wir Kinder haben, haben mein Partner und ich gemerkt, wie sehr wir in unserem Verhalten als Eltern durch unsere eigene Familie und Kindheit geprägt sind, beispielsweise bei Familienfeiern, beim Thema Essen oder dem Abendritual. Und durch diese Erfahrungen hat jeder von uns natürlich eigene Vorstellungen darüber, wie er den Familienalltag gestalten will. Das ist auf der einen Seite sehr spannend, weil es mir bewusst macht, was ich aus meiner eigenen Kindheit mitbringe. Auf der anderen Seite, kann es eine Herausforderung sein, diese teils sehr unterschiedlichen Familienerfahrungen miteinander zu vereinbaren und dadurch eine gemeinsame Basis für unsere Familie zu schaffen.
Ihr erschafft die Basis für ein neues Familiensystem
Die Gründung einer Familie gleicht in meinen Augen einer Firmenfusion. Die Zusammenlegung von zwei Firmen ist ebenfalls eine große Herausforderung. Das fängt an bei den unterschiedlichen IT-Systemen, Organisationsrichtlinien oder Regelungen in Betriebsvereinbarungen an, bis hin zu differierenden Normen, Zielen oder Werten und einer unterschiedliche Geschichte. Und unter diesen Voraussetzungen muss in der Gegenwart gearbeitet werden und gleichzeitig eine gemeinsame Vision für die Zukunft entwickelt werden.
Um eine gute Basis für eure eigene Familie zu schaffen, ist es sehr hilfreich, dass ihr euch mit euren jeweiligen Hintergründen auseinandersetzt und euch darüber austauscht. Wie wurden bestimmte Dinge in eurer Familie geregelt? Welche Familienregeln, -rituale, -werte, -mythen und -überzeugungen gab es? Welche Werte spielten eine besondere Rolle? Glaube, Sparsamkeit, persönliche Freiheit oder Solidarität?
Und je mehr ihr euch über diese Dinge austauscht, desto besser …
- könnt ihr manche Verhaltensweisen eures Partners verstehen. Zum Beispiel, warum er Schwierigkeiten hat, sein Kind abzugeben oder bei der Familienfeier nur die engste Verwandtschaft dabei haben will und nicht – wie Du – die ganze Großfamilie.
- könnt ihr verhandeln, wie ihr es euch für eure eigene Familie wünscht und auch, was ihr auf keinen Fall wollt.
- könnt ihr euch auf einen gemeinsamen Erziehungsstil einigen.
- könnt ihr in Situationen, in denen schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, wie zum Beispiel bei zahlreichen Erziehungsfragen, handeln, da ihr euch in Grundzügen einig seid und das Vertrauen des anderen habt.
- könnt ihr euer Handeln auch gegenüber Meinungen von außen verteidigen und lasst euch nicht so leicht verunsichern (z.B. von ungefragten Erziehungsratgebern).
In diesen Gesprächen könnt ihr euren Partner nochmal ganz neu kennen lernen. Je mehr ihr in dieser Hinsicht vom anderen wißt, desto stärker werdet ihr als Familie sein.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim „Neu“-Kennenlernen,
herzlich,
WOCHENAUFGABE
Jede Woche bekommt ihr von mir eine kleine Wochenaufgabe, die ihr jeweils für euch alleine und anschließend im Gespräch miteinander bearbeiten könnt. Wenn ihr wollt, besorgt euch ein kleines Büchlein, in dem ihr eure Gedanken zu den einzelnen Themen sammelt und auf das ihr als kleine Familie immer wieder zurückgreifen könnt.
Diese Woche möchte ich Dich dazu einladen, Dir zu überlegen, was für eine Mutter, was für ein Vater Du sein willst.
- Wie hast Du Deine eigenen Eltern erlebt und was möchtest Du gerne übernehmen?
- Was würdest Du gerne anders machen?
- Gibt es Erlebnisse, an die Du Dich besonders gerne erinnerst?
- Welche Werte möchtest Du gerne an Deine Kinder vermitteln?
- Wie haben deine Eltern Familienmanagement und Beruf aufgeteilt? Kannst Du Dir das auch so vorstellen?
Schreibt euch zuerst eure eigenen Ideen dazu auf und tauscht euch im Anschluss mit eurem Partner darüber aus.
FRAGEN?
Falls Ihr Fragen oder Feedback habt, schreibt mir gerne an steffi@paarzeit.jetzt.