Keine Minute für dich oder deine Partnerschaft?

Keine Zeit für dich?

Sieben Fragen, die ich mir stelle, wenn ich glaube, zu wenig Zeit für mich oder meinen Partner zu haben

Zeit - Zeit für mich, Zeit für uns beide als Paar - wie schwierig ist es für Eltern oft, diese Zeit zu finden. Dabei sind es gerade diese Momente, die uns wieder Kraft geben für den Familienalltag.

Eine der Fragen, die Eltern, auch in meiner Beratung, am häufigsten haben, ist: Wie kann ich diese Zeit finden? Wie bekomme ich alles unter einen Hut?

Ich finde, dass es eine große Rolle spielt, wie wir mit unserer Zeit umgehen. Daher versuche ich, immer wieder zu hinterfragen, wie ich meine Zeit verbringe.

Die unten stehenden Fragen helfen mir dabei, immer wieder zu überprüfen, ob ich mit meiner Zeit bewusst umgehe. Vielleicht zeigen sie auch dir, dass du mehr Einflussmöglichkeiten hast, als Du denkst:

1. Hab ich feste Zeiten für mich und die Zeit mit meinem Partner eingeplant?

Seit wir Eltern sind, ergeben sich diese Zeiten eher selten von selbst. Zeit müssen wir uns nehmen. Daher trage ich mir, wie für andere Dinge auch, feste Termine dafür in meinen Kalender ein.

2. Gebe ich mir und meiner Partnerschaft die gleiche Priorität wie allen meinen Aufgaben und Verpflichtungen?

Wir nehmen unsere Partnerschaft oft viel zu selbstverständlich, dabei hat sie mindestens die gleiche Aufmerksamkeit verdient. Und wie oft fallen unsere eigenen Bedürfnisse hinten runter, weil wir allem anderen Vorrang geben.

3. Wie will ich ungeplante Pausen nutzen?

Wenn meine Kinder sich voraussichtlich in den nächsten 20 Minuten selbst beschäftigen:

  • räume ich schnell die Küche auf?
  • spiele ich ziellos mit dem Handy?
  • knutsche in dieser Zeit mit meinem Partner oder
  • entspanne ich mich auf dem Balkon mit einem Tee?
  • ...

Die Entscheidung, was wir mit unserer Zeit machen, haben wir in jeder Sekunde selbst in der Hand. Mit der Entscheidung für etwas, entscheide ich mich gegen etwas anderes. Das bewusst zu haben, lässt mich dann die Hausarbeit doch öfter mal liegen lassen...

4. Welche Momente stärken meine Beziehung wirklich?

Gerade für Eltern mit kleinen Kindern, ist es häufig ein Kraftaufwand einen Abend außer Haus zu organisieren, wenn die Großeltern nicht um die Ecke wohnen. Kleine Zärtlichkeiten im Alltag, eine Umarmung, ein Kuss im Vorbeigehen, gemeinsam über etwas lachen, ein Zwiegespräch oder ein spontanes Kompliment sind in dieser Zeit vielleicht wirkungsvoller als jeder aufwändig organisierte Abend im Restaurant oder Kino. Was braucht ihr, um gut miteinander in Kontakt zu bleiben?

5. Wie nutzen wir als Familie gemeinsam verbrachte Zeit?

Schaffe ich es diese Zeit mit Freude und Spaß zu füllen? Mit Dingen, die auch mir Kraft geben? Schaffen wir es als Paar bei einem gemeinsamen Familienausflug über uns und Themen, die uns - als Individuen, nicht als Eltern - beschäftigen zu sprechen und uns nahe zu sein?

6. Bestimme ich meine Zeit gerade wirklich selbst oder bin ich dabei von Erwartungen anderer gesteuert?

Kann ich "Nein" sagen, wenn mich eine Bitte oder ein Auftrag überfordert? Kann ich Grenzen setzen, wenn ich das Gefühl habe, dass andere mit meiner Zeit sorglos umgehen?

7. Kann ich aufhören, wenn etwas gut genug ist?

Oder überlasse ich meine Zeit dem Perfektionismus? Am ehesten gelingt es mir, etwas gut genug sein zu lassen, wenn ich vorher einen bestimmten Zeitrahmen festlege, den ich auf keinen Fall überschreiten möchte.


 

Wollt ihr erfahren, warum auch Duschen eine Tätigkeit ist, die ihr auf eure täglich To-Do-Liste setzen solltet oder warum ihr gerade dann spontan und flexibel reagieren könnt, wenn ihr euren Alltag plant, dann hört euch mein Interview mit Julia Tiefenbacher an. Sie ist Zeitmanagement- und Ordnungscoach in München und gibt die Strategien und Tipps, die sie im Alltag auch selbst anwendet, als Coach und in Workshops, weiter. Hier geht's zum Interview.

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